Harald Bickel, Künstler und Fotograf auf Föhr
Es vergeht wohl kein Tag in meinem Leben, an dem ich nicht fotografiere. Ich fotografiere meistens auf der Insel Föhr, mit der Nikon, dem iPhone, der Drohne ... – was ich gerade dabei habe oder was notwendig ist. Viel passiert spontan, einiges als Ergebnis langer Planungen. Die fertigen Werke entstehen dann auch in der Entwicklung, Verfremdung, Collage oder digitaler Übermalung am Computer. Bildgenerierung mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz erweitert dabei die Möglichkeiten.
Aber auch der reale Pinsel kommt zum Einsatz, Hitze, die Acryl verbiegt, Schweißnähte, die Corten verbinden. Ein weiterer Schwerpunkt ist 2024 die Erstellung von Musikstücken mit Hilfe Künstlicher Intelligenz (Kraniatschak).
Biografie
Harald Bickel fotografierte schon als Kind und gewann mit 12 Jahren einen ersten Fotowettbewerb. Später wurde er vom Kunstprofessor Gerd Winner (München) gefördert.
Bickel wurde mit großformatigen Pastellmalereien 1985 in Mainz zum Studium zugelassen und studierte „Visuelle Kommunikation“. Im Studium beschäftigte er sich intensiv mit Computervisualisierungen (3D) und Fotografie. Während des Studiums arbeitete Bickel auch 1,5 Jahre in Österreich beim Sportartikelhersteller HEAD (Ski, Tennis) als Designer und entwarf eigene Kollektionen.
Nach Abschluss des Studiums (Diplom Designer) war er von 1992 bis 1998 als art-director in Mainz, Frankfurt und Wiesbaden tätig. Es folgte der Wechsel auf die Nordseeinsel Föhr und die Eröffnung eines Grafikbüros mit seiner Frau Kirsten. Neben der Auftragsarbeit als Grafiker und Fotograf widmete er sich wieder intensiver der Fotografie. Ab 2016 folgten jährliche Einzelausstellungen seiner künstlerischen Arbeiten auf Föhr, gefördert von zahlreichen Sponsoren mit regelmäßig 5 - 6.000 Besucher*innen.
Ein erster überregionaler Durchbruch gelang dem Künstler 2019 mit Fotovisionen zum Klimawandel, die in der Folgezeit an verschiedenen Orten ausgestellt wurden, 2021 dann auch auf der NordArt, eine der größten kuratierten Ausstellungen zeitgenössischer Kunst in Europa.
Bickels fotografische Arbeiten sind geprägt von einer intensiven Auseinandersetzung mit der Landschaft und den Menschen am Meer, den Auswirkungen des Menschen auf den sensiblen Bereich des Wattenmeeres, Klimawandel und historische Bezüge.
Dazu kommen seit 2022 vermehrt grafische Arbeiten im digitalen Kunstsiebdruck und Objekte aus Acryl und Cortenstahl. Seit 2023 erfolgt zudem eine intensive Auseinandersetzung mit der Bildgenerierung über Künstliche Intelligenz.